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Der Typ-1-Diabetes tritt meist im Kindes-, Jugend- oder jungen Erwachsenenalter auf, kann aber prinzipiell in jedem Lebensalter neu entstehen. Die Symptome entwickeln sich in der Regel rasch, innerhalb weniger Tage oder Wochen. Zu den typischen Anzeichen gehören starker Durst (Polydipsie), häufiges Wasserlassen (Polyurie), unerklärlicher Gewichtsverlust, Müdigkeit, Schwäche, Sehstörungen und ein süßlich-fruchtiger Atemgeruch. In schweren Fällen kann eine diabetische Ketoazidose (Übersäuerung des Blutes) auftreten – ein lebensbedrohlicher Zustand mit Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Bewusstseinseintrübung.
Die Diagnose erfolgt durch die Bestimmung des Blutzuckers und des sogenannten HbA1c-Wertes (Glukosewerte im Blut) sowie durch Kontrolle der Leistungsfähigkeit der Betazellen. Betazellen in der Bauchspeicheldrüse sind für die Produktion und Speicherung von Insulin verantwortlich. Eine chronische Überlastung des Organismus mit Zucker und Fett kann diese Zellen jedoch schädigen. Auch C-Peptid-Werte können gemessen werden, um die körpereigene Insulinproduktion einzuschätzen.
Die Behandlung des Typ-1-Diabetes basiert auf einer lebenslangen Insulintherapie, da der Körper kein eigenes Insulin mehr produzieren kann. Dabei kommen verschiedene Insulinpräparate zum Einsatz – entweder über mehrfache Injektionen oder mittels Insulinpumpe. Ziel ist es, den möglichst im Normbereich zu halten, um akute Komplikationen und langfristige Folgeschäden zu vermeiden. Darüber hinaus gehören regelmäßige Blutzuckerkontrollen, eine angepasste Ernährung, Bewegung sowie eine strukturierte Diabetesschulung zur Therapie.
Moderne Technologien wie kontinuierliche Glukosemesssysteme (CGM), Insulinpumpen mit automatisierter Insulinabgabe (AID-Systeme) und Apps zur Therapieunterstützung verbessern zunehmend die Lebensqualität und das Selbstmanagement der Betroffenen. Eine Heilung für Typ-1-Diabetes gibt es bisher nicht, jedoch wird intensiv an immunmodulierenden Therapien, Betazelltransplantationen und künstlichen Bauchspeicheldrüsen geforscht.