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Hormonproduzierende Tumoren

Hormonproduzierende Tumoren (auch hormonaktive oder funktionelle Tumoren genannt) sind Gewebebildungen, die überschüssige Mengen bestimmter Hormone freisetzen und dadurch charakteristische klinische Symptome hervorrufen. Sie können in verschiedenen endokrinen Drüsen entstehen, insbesondere in der Nebennierenrinde, dem Nebennierenmark, der Hypophyse, der Schilddrüse oder der Bauchspeicheldrüse
Zu den wichtigsten hormonproduzierenden Tumoren zählen unter anderem Cortisol-produzierende Nebennierentumoren, die das Cushing-Syndrom verursachen. Aldosteron-produzierende Tumoren führen dagegen zum Conn-Syndrom.

Tumoren des Nebennierenmarks produzieren übermäßig viel Adrenalin und Noradrenalin und verursachen Blutdruckkrisen, Kopfschmerzen, Herzrasen, Schweißausbrüche und Angstattacken. Tumoren der Bauchspeicheldrüse produzieren wiederum übermäßig Insulin und führen zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämien) mit Schwitzen, Zittern, Heißhunger und Bewusstseinsstörungen. Die Ursachen hormonproduzierender Tumoren sind häufig genetische Mutationen. Manche Patienten sind erblich vorbelastet, und auch Umweltfaktoren und spontane Mutationen können eine Rolle spielen. 

Diagnose und Behandlung von hormonproduzierenden Tumoren

Die Diagnose erfolgt unter anderem durch eine Kombination aus Hormonbestimmung im Blut und/oder Urin, einem Glukosetoleranztest, bildgebenden Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT, um Tumoren zu lokalisieren und deren Größe zu bestimmen. Die Behandlung hängt von der Art des Tumors und seinem hormonellen Aktivitätsgrad ab. In der Regel ist die operative Entfernung der Tumoren die Therapie der Wahl. Wenn eine Operation nicht möglich ist oder Metastasen vorliegen, können medikamentöse Therapien eingesetzt werden, um die Hormonproduktion zu blockieren oder die Symptome zu kontrollieren. Bei bösartigen hormonproduzierenden Tumoren kommen zusätzlich Chemotherapie, Strahlentherapie oder gezielte molekulare Therapien infrage.  

Die Früherkennung und eine präzise hormonelle Diagnostik sind entscheidend, da unbehandelte hormonaktive Tumoren schwerwiegende Komplikationen verursachen können, wie etwa Herzinfarkte, Schlaganfälle oder schwere Stoffwechselentgleisungen. Ziel der Behandlung ist es, die Hormonspiegel zu normalisieren, die Tumorerkrankung zu kontrollieren und Folgeschäden zu verhindern.