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Hashimoto-Thyreoiditis

Die Hashimoto-Thyreoiditis (Entzündung der Schilddrüse) ist die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenunterfunktion und zählt zu den sogenannten Autoimmunerkrankungen. Dabei richtet sich das körpereigene Immunsystem gegen die Zellen der Schilddrüse und zerstört sie langsam, was langfristig zu einer verminderten Hormonproduktion führt. Die Krankheit betrifft überwiegend Frauen, meist im mittleren Lebensalter, kann aber auch bei Männern, Jugendlichen oder Kindern auftreten. Die Ursache ist eine fehlgeleitete Immunreaktion, bei der Antikörper gegen Bestandteile der Schilddrüse gebildet werden. Warum es zu dieser Autoimmunreaktion kommt, ist nicht vollständig geklärt, jedoch gelten genetische Veranlagung, hormonelle Veränderungen (etwa in der Schwangerschaft), Umweltfaktoren wie eine übermäßige Jodzufuhr oder Virusinfektionen als mögliche Auslöser.  

Die Symptome entwickeln sich langsam und werden oft spät erkannt. Anfangs kann es zu einer vorübergehenden Schilddrüsenüberfunktion kommen, weil entzündlich geschädigte Schilddrüsenzellen ihre gespeicherten Hormone freisetzen. In dieser Phase treten Symptome wie Herzrasen, Nervosität oder Gewichtsverlust auf. Im weiteren Verlauf kommt es jedoch zu einer dauerhaften Schilddrüsenunterfunktion. Typische Beschwerden sind hier u.a. Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit, Konzentrationsstörungen, trockene Haut, Haarausfall und eine vergrößerte oder verhärtete Schilddrüse. 

Diagnose von Hashimoto-Thyreoiditis

Die Diagnose erfolgt durch eine Kombination aus Laborwerten und Ultraschalluntersuchung. Im Blut zeigt sich häufig ein erhöhter TSH-Wert als Hinweis auf eine Unterfunktion, erniedrigte freie Schilddrüsenhormone (fT3, fT4) sowie das Vorhandensein spezifischer Autoantikörper. Im Ultraschallbild erscheint die Schilddrüse oft inhomogen, echoarm – also sehr dunkel dargestellt – und verkleinert.  

Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis

Die Therapie richtet sich jeweils nach dem Schweregrad der Unterfunktion. In der Regel erfolgt eine lebenslange Substitutionstherapie mit einem synthetischen Schilddrüsenhormon, um den Hormonmangel auszugleichen. Die Dosis wird individuell angepasst, basierend auf TSH-Werten und Symptomen. Eine spezielle Ernährung oder alternative Maßnahmen können entzündungshemmend wirken, ersetzen die Hormongabe jedoch nicht. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist wichtig, da sich die Hormonlage im Laufe des Lebens verändern kann. Ziel der Therapie ist es, eine normale Stoffwechsellage herzustellen und die Lebensqualität der Betroffenen zu sichern.