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8. Dezember 2025
Pia Landgrebe
Im aktuellen Heft von Premium Quarterly dreht sich alles ums Thema Fühlen: neurologisch, psychologisch, gesellschaftlich. Und darum, warum Mitgefühl, Fingerspitzengefühl und Bauchgefühl gerade heute wichtiger sind denn je
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Fühlen wir zu wenig, oder zu viel? In einer Welt, in der Emotionen permanent auf uns einprasseln, stellt sich zunehmend die Frage: Wie gut gelingt es uns eigentlich noch, wirklich mitzufühlen?
Anbei finden Sie einen Themenauszug der neuen Ausgabe von Premium Quarterly:
Was ist Empathie und wo verläuft die Grenze zu Mitgefühl und Mitleid? In der Titelgeschichte der neuen Premium Quarterly erklärt die renommierte Neurowissenschaftlerin Dr. Olga Klimecki-Lenz, wie sich die verschiedenen Formen des Mitfühlens auf unser Verhalten, unsere Gesundheit und sogar auf internationale Konflikte auswirken. Sie warnt: „Empathie kann sehr ambivalent wirken und bestimmte Formen die Aggressionen steigern.
Während selbst Mitleid altruistisches Verhalten fördern kann. Experimente zeigten, dass das Mitleid und die damit verbundenen negativen Gefühle dazu führen können, dass man anderen hilft, um das eigene Leid zu senken.“ Sie plädiert für gezieltes Empathie-Training, nicht nur im Alltag, sondern auch in Schulen, Kliniken und der Diplomatie.
Mit großer Offenheit spricht Andrea Sawatzki in Premium Quarterly über familiäre Prägungen, über ihre Liebe zu Tieren und darüber, wie man lernt, das Kind in sich wiederzufinden. „Ich finde, Hunde sind die besten Therapeuten, die sich ein Mensch wünschen kann – das habe ich schon in meiner Kindheit erlebt. Wenn ich niemanden hatte, um mich auszutauschen, wenn ich traurig war, dann fand ich immer Trost bei den Tieren oder in der Natur.“
Ihre eigene Geschichte war geprägt von Verlust, Verantwortung und Schmerz, alles Erfahrungen, die sie nicht weitergeben wollte: „Als unser erster Sohn zur Welt kam, habe ich gemerkt, dass ich nicht so war, wie ich sein wollte. Dass mich etwas daran hindert, reine Freude zu empfinden oder wirklich von Herzen lieben zu können (…) Ich habe mich ständig selbst kontrolliert, mich selbst beobachtet, ob ich alles richtig mache (…) Ich habe dann eine Analyse begonnen.
Die Arbeit an mir ist mir sehr schwergefallen und hat mich zum Teil wahnsinnig genervt. Sie hat mir schlussendlich aber etwas gebracht, weil ich mich den Geistern der Vergangenheit stellen konnte (…) Ich glaube, nur wenn man das Kind in sich wiederfindet und lernt, sich zu akzeptieren, so wie man ist, und sich zu lieben, nur dann kann man Liebe weitergeben. Und nur dann wird es auch irgendwann wieder hell im Leben.“

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Wie möchten Ärztinnen und Ärzte eigentlich selbst behandelt werden? In einer Gesprächsrunde mit fünf Mitgliedern von Premium Medical Circle – darunter die Diabetologin Dr. Alexandra Schoeneich, Urologe Dr. Daniel Kaminski, Zahnarzt Dr. Firas Zoubi, Herzchirurg Prof. Dr. Ferdinand Vogt und Neurologe Dr. Georg Haber – ging es um Vertrauen, Aufklärung und die Frage, warum es so wichtig ist, sich auf Augenhöhe zu begegnen.
„Ich persönlich würde mir vor einer OP immer den Arzt anschauen, der mich operiert“, sagt Dr. Alexandra Schoeneich. Dr. Kaminski betont: „Wir könnten im medizinischen Bereich viel von der Hotellerie lernen. Dort ist es selbstverständlich, dass man freundlich empfangen wird.“ Für Prof. Dr. Vogt steht fest: „PatientInnen werden am Empfang oft nicht willkommen geheißen, sondern eher defensiv begrüßt.“ Und auch Dr. Firas Zoubi bringt es auf den Punkt: „Ich behandle meine Patienten so, wie ich auch selbst behandelt werden möchte.“

Erfolg, Kontrolle, Perfektion und doch innerlich Leere. In einem ausführlichen Gespräch spricht Premium Medical Circle-Mitglied Prof. Dr. Andreas Menke, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, über die tückische Dynamik sogenannter hochfunktionaler Depressionen.
„Sie wird oft nicht erkannt, weil die Menschen, die es betrifft, sehr gut funktionieren – bis nichts mehr geht.“ In Premium Quarterly erklärt er, warum gerade Leistungsträger:innen so gefährdet sind und was sie von der eigenen Erschöpfung abhält. Eine der wichtigsten Lektion – und das gilt für uns alle: Man sollte seine Psyche ernst nehmen. „Viele Menschen neigen dazu, alles zu rationalisieren, erkennen und fokussieren die Stressoren. Sie suchen stets äußere Gründe, wenn sie traurig sind. Das ist jedoch nicht das Grundprinzip der Psyche“, erklärt Prof. Dr. Menke.
„Bei einer Depression braucht man keinen Grund – das ist ein Symptom der Erkrankung.“ Man sollte verstehen lernen, dass die Psyche verwundbar ist und Resilienz aufgebaut werden kann. Sie verdient ebenso viel Aufmerksamkeit wie der Körper. Und wenn sie Hilfe braucht, ist es kein Zeichen von Schwäche, diese anzunehmen – sondern von Mut.

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3-Sterne-Koch Marco Müller gewährt im Interview mit Premium Quarterly Einblicke in seine Kindheit, seine Philosophie und seinen Weg zu einer der spannendsten regional geprägten Küchen Europas. Schon früh prägten ihn Aromen, Gerüche und Texturen, vom süßlichen Geschmack frischer Grashalme bis zum Duft des benachbarten Sägewerks. Heute übersetzt er diese Erinnerungen in meisterhafte Gerichte im Berliner Spitzenrestaurant Rutz. „Ich hatte eine Idee. Ein Bauchgefühl. Und dann habe ich Leute gefunden, die mitgezogen sind.“
Dass Müller Trends bewusst ausklammert, macht seine Handschrift umso unverkennbarer: „Bei uns herrscht Instagram-Kreativ-Verbot! Spaß … Aber ich finde, alles, was durch Fremdeinwirkung inspiriert ist, ist nicht eigen. Je mehr sich alles global anpasst, desto langweiliger wird es auch. Damals, als wir mit unserem Konzept gestartet sind, gab es ja auch kein Instagram. Trends kommen und gehen. Das Spannende an unserem Beruf ist doch, etwas Eigenes, Unabhängiges zu entwickeln. Ich werde oft gefragt, was der nächste Trend in Berlin ist. Das ist mir relativ egal, denn das, was wir machen, ist kein Trend, sondern eine langfristige Entwicklung.“

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