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10. September 2025
Lena Sämann
Wenn die Tage kürzer werden und das Wetter ungemütlicher, ist ein effektives Home-Workout die perfekte Lösung, um fit und gesund durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Entdecken Sie 15 effektive Übungen ohne Geräte
Die dunkle Jahreszeit bringt besondere Herausforderungen für unsere Fitness mit sich. Frühe Dunkelheit, kalte Temperaturen und ungemütliches Wetter können die Motivation für Outdoor-Aktivitäten erheblich dämpfen. Doch genau jetzt ist regelmäßige Bewegung besonders wichtig für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden. Ein durchdachtes Home-Workout bietet die ideale Lösung, um auch ohne Fitnessstudio oder teure Geräte in den eigenen vier Wänden aktiv zu bleiben.
Die Monate zwischen Oktober und März stellen unseren Körper vor besondere Herausforderungen. Der Mangel an natürlichem Sonnenlicht kann zu einem Vitamin-D-Defizit führen und die Produktion des Glückshormons Serotonin reduzieren. Gleichzeitig verlangsamt sich der Stoffwechsel, während der Appetit auf kalorienreiche Nahrung steigt. Regelmäßiges Training zu Hause kann diesen negativen Effekten entgegenwirken.
Sport setzt Endorphine frei, die als natürliche Stimmungsaufheller fungieren und dabei helfen, die typische Wintermüdigkeit zu bekämpfen. Zudem kurbelt körperliche Aktivität den Stoffwechsel an und stärkt das Immunsystem – gerade in der Erkältungszeit ein unschätzbarer Vorteil. Ein Home-Workout eliminiert außerdem die häufigsten Ausreden: schlechtes Wetter, Anfahrtswege oder überfüllte Fitnessstudios.
1. Hampelmann (Jumping Jacks)
Stellen Sie sich aufrecht hin und springen Sie leicht in die Höhe, während Sie gleichzeitig Arme und Beine spreizen. Bei der Landung führen Sie Arme über den Kopf zusammen und schließen die Beine. Diese klassische Übung aktiviert das Herz-Kreislauf-System und bereitet den ganzen Körper auf das Training vor.
2. Arm- und Schulterkreisen
Kreisen Sie abwechselnd mit beiden Armen vorwärts und rückwärts, um die Schultergelenke zu mobilisieren. Beginnen Sie mit kleinen Kreisen und vergrößern Sie diese allmählich. Diese Übung ist besonders wichtig, wenn Sie viel im Homeoffice arbeiten.
3. Marschieren auf der Stelle
Marschieren Sie 2-3 Minuten auf der Stelle und heben dabei die Knie bewusst hoch. Die Arme schwingen natürlich mit. Diese sanfte Übung erhöht die Herzfrequenz graduell und aktiviert die Beinmuskulatur.
4. Klassische Liegestütze
Beginnen Sie in der Plank-Position mit durchgestreckten Armen. Senken Sie den Körper kontrolliert ab, bis die Brust fast den Boden berührt, und drücken Sie sich kraftvoll wieder nach oben. Falls die klassische Variante zu schwierig ist, können Sie die Übung auf den Knien oder gegen eine Wand ausführen. Liegestütze trainieren Brust-, Schulter- und Armmuskulatur sowie den Rumpf.
5. Pike Push-ups für die Schultern
Starten Sie in der Liegestütz-Position und wandern Sie mit den Füßen näher zu den Händen, sodass Ihr Körper ein umgekehrtes V bildet. Senken Sie den Kopf kontrolliert Richtung Boden und drücken Sie sich wieder hoch. Diese Übung zielt speziell auf die Schultermuskulatur ab.
6. Dips am Stuhl
Setzen Sie sich auf die Kante eines stabilen Stuhls, greifen Sie mit den Händen seitlich an der Kante und rutschen Sie mit dem Gesäß vor den Stuhl. Senken Sie sich ab, indem Sie die Arme beugen, und drücken Sie sich wieder hoch. Diese Übung stärkt den Trizeps und die hintere Schultermuskulatur.
7. Plank (Unterarmstütz)
Stützen Sie sich auf die Unterarme und Zehen, der Körper bildet eine gerade Linie von Kopf bis Fuß. Halten Sie diese Position 30-60 Sekunden. Der Plank ist eine der effektivsten Übungen für die gesamte Rumpfmuskulatur und verbessert gleichzeitig die Körperstabilität.
8. Mountain Climbers
Beginnen Sie in der Liegestütz-Position und führen Sie abwechselnd die Knie schnell zur Brust. Halten Sie dabei den Rumpf stabil und die Hüfte auf gleicher Höhe. Diese dynamische Übung kombiniert Kraft- und Ausdauertraining.
9. Russian Twists
Setzen Sie sich auf den Boden, lehnen Sie sich leicht zurück und heben Sie die Füße an. Drehen Sie den Oberkörper abwechselnd nach links und rechts. Für mehr Intensität können Sie einen Gegenstand wie eine Wasserflasche als Gewicht verwenden.
10. Squats (Kniebeugen)
Stellen Sie sich schulterbreit hin, senken Sie sich ab, als würden Sie sich auf einen unsichtbaren Stuhl setzen, und kommen Sie kraftvoll wieder hoch. Achten Sie darauf, dass die Knie nicht über die Zehen hinausragen. Squats sind die Königsübung für die Bein- und Gesäßmuskulatur.
11. Lunges (Ausfallschritte)
Machen Sie einen großen Schritt nach vorne und senken Sie sich ab, bis beide Knie etwa 90 Grad gebeugt sind. Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück und wechseln Sie das Bein. Ausfallschritte trainieren Beine und Gesäß intensiv und verbessern die Balance.
12. Single-Leg Glute Bridges
Legen Sie sich auf den Rücken, stellen Sie ein Bein auf und strecken Sie das andere in die Luft. Heben Sie die Hüfte an, spannen Sie das Gesäß an und senken Sie sich kontrolliert ab. Diese Übung zielt gezielt auf die Gesäßmuskulatur ab.
13. Burpees
Gehen Sie in die Hocke, springen Sie in die Liegestütz-Position, führen Sie einen Liegestütz aus, springen Sie zurück in die Hocke und springen Sie mit erhobenen Armen in die Höhe. Burpees sind eine der intensivsten Ganzkörperübungen und verbrennen besonders viele Kalorien.
14. High Knees
Laufen Sie auf der Stelle und ziehen Sie die Knie abwechselnd so hoch wie möglich. Halten Sie dabei den Rumpf aufrecht und schwingen Sie die Arme mit. Diese Übung erhöht die Herzfrequenz und aktiviert die gesamte Körpermuskulatur.
15. Bear Crawl
Gehen Sie auf Hände und Füße, halten Sie die Knie leicht über dem Boden und "krabbeln" Sie vorwärts und rückwärts. Der Bear Crawl trainiert Kraft, Koordination und Stabilität gleichermaßen.
Einsteiger-Programm (3x pro Woche):
Fortgeschrittenen-Programm (4-5x pro Woche):
Struktur für optimale Ergebnisse: Trainieren Sie jeden zweiten Tag, um den Muskeln ausreichend Regenerationszeit zu geben. Variieren Sie die Übungsauswahl, um Langeweile zu vermeiden und verschiedene Muskelgruppen zu fordern. Beginnen Sie mit kürzeren Einheiten und steigern Sie Intensität und Dauer schrittweise.
Die größte Herausforderung beim Home-Workout in der dunklen Jahreszeit ist oft die Motivation. Schaffen Sie sich einen festen Trainingsplatz, auch wenn es nur eine kleine Ecke im Wohnzimmer ist. Feste Trainingszeiten helfen dabei, eine Routine zu entwickeln. Viele Menschen trainieren am besten morgens, da sie dann noch nicht von den Herausforderungen des Tages erschöpft sind.
Musik kann ein kraftvoller Motivator sein. Erstellen Sie sich eine energiegeladene Playlist, die Sie ausschließlich zum Training verwenden. Das schafft positive Assoziationen und kann dabei helfen, in die richtige Stimmung zu kommen. Dokumentieren Sie Ihre Fortschritte in einem Trainingstagebuch oder einer App. Das Gefühl, kontinuierlich besser zu werden, ist ein starker Antrieb.
Suchen Sie sich einen virtuellen Trainingspartner oder schließen Sie sich Online-Communities an. Der Austausch mit Gleichgesinnten kann zusätzliche Motivation liefern und das Gefühl der Isolation in der dunklen Jahreszeit reduzieren.
Viele Menschen beginnen ihr Home-Workout-Programm mit übertriebenen Ambitionen und brennen schnell aus. Starten Sie realistisch und steigern Sie sich langsam. Vernachlässigen Sie niemals das Aufwärmen, auch wenn die Zeit knapp ist. Kalte Muskeln sind verletzungsanfälliger, und gerade in der kalten Jahreszeit benötigt der Körper mehr Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen.
Achten Sie auf die korrekte Ausführung der Übungen. Lieber weniger Wiederholungen mit sauberer Technik als viele schlampige Bewegungen. Bei Unsicherheiten können Online-Videos oder Fitness-Apps hilfreich sein. Hören Sie auf Ihren Körper und gönnen Sie sich ausreichend Regeneration. Muskelkater ist normal, Schmerzen sind jedoch ein Warnsignal.
Ein regelmäßiges Home-Workout ist der Schlüssel, um körperlich und mental gestärkt durch die Wintermonate zu kommen. Die vorgestellten Übungen ohne Geräte sind für jeden Fitness-Level geeignet und können flexibel an Ihre Bedürfnisse angepasst werden. Wichtiger als die perfekte Ausrüstung oder das ideale Programm ist die Kontinuität. Bereits 20-30 Minuten Training dreimal pro Woche können einen spürbaren Unterschied für Ihr Wohlbefinden machen.
Nutzen Sie die dunkle Jahreszeit als Chance, eine neue, gesunde Routine zu etablieren. Mit den richtigen Übungen, einem strukturierten Plan und der nötigen Portion Selbstdisziplin können Sie gestärkt in den Frühling starten. Ihr Körper und Ihr Geist werden es Ihnen danken.