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16. Dezember 2025
Nils Behrens
Health-Experte Nils Behrens über News aus der Gehirnforschung: Neue Daten zeigen fünf Phasen des Gehirnalters. Und jede Phase entscheidet darüber, wie lange wir mental jung bleiben
Wenn man über das Alter des Gehirns spricht, denken viele an Sudoku, Omega 3 und die Frage, ob man sich an den eigenen Haustürcode erinnert. Doch eine neue Analyse der University of Cambridge zeigt: Das Gehirn folgt einem ganz eigenen Masterplan – aufgeteilt in fünf erstaunlich präzise Lebensabschnitte.
Und glauben Sie mir: Diese Erkenntnisse sind für Longevity relevanter als jede Superfood Schüssel, die jemals bei Healthwise diskutiert wurde.
In dieser Phase herrscht im Kopf so viel Betrieb wie in einer Großküche zur Mittagszeit. Synapsen werden gebaut und wieder abgerissen, als wären sie Mietverträge in Berlin.
Es ist die Zeit, in der sich entscheidet, wie stabil die Grundarchitektur wird – also die Basis für alles, was später kommt: Konzentration, Lernfähigkeit, Stressresilienz.
Wer hier schlechte Startbedingungen hat, kann später vieles kompensieren – aber nicht alles. Frühkindliche Nährstoffe, Schlaf und emotionale Sicherheit sind quasi die ersten Healthspan Investitionen des Lebens.
Willkommen in der Ära, in der das Gehirn so schnell lernt wie Sie bei Healthwise neue Biohacks. Die neuronale Effizienz steigt steil an.
Zwischen 20 und 30 erreicht das Gehirn seinen Peak – Verarbeitungsgeschwindigkeit, Problemlösung, Kreativität: alles auf Anschlag.
Wer in dieser Phase schläft wie ein Zombie, isst wie ein Algorithmus und stresst sich wie ein Start-up Gründer, der hat später die Rechnung auf dem Tisch.
Kognitive Reserven werden jetzt aufgebaut – oder verbrannt.
Jetzt arbeitet das Gehirn nicht mehr wie ein Sportwagen, sondern wie ein Schweizer Uhrwerk. Stabil, zuverlässig, effizient – nur eben nicht mehr mit Turbo.
Diese Phase ist lang. Und genau deswegen ist sie entscheidend.
Hier entscheidet sich Ihre kognitive Zukunft.
Bewegung, Ernährung, Schlaf, Mikronährstoffe, mentale Hygiene – alles wirkt langfristig auf die neuronalen Netzwerke.
Das ist die Ära, in der die Longevity Hausaufgaben gemacht werden müssen.

Nils Behrens, Chief Brand Officer von Sunday Natural und Host des Podcasts HEALTHWISE
Die Netzwerke verlieren an Geschwindigkeit. Multitasking wird zur Zweikampfdisziplin. Und Erinnerungen laufen nicht mehr immer in Full HD.
Aber: Der Abstieg ist nicht unvermeidbar steil.
Wer jetzt solide vaskuläre Gesundheit hat, wer regelmäßig trainiert, gut schläft und Entzündungen niedrig hält, der kann das Tempo des kognitiven Rückgangs deutlich bremsen.
Ab hier wird das Gehirn selektiver. Die Netzwerke ziehen sich zurück, Kommunikation wird langsamer, aber oft klarer.
Viele 90-Jährige entwickeln eine beeindruckende mentale Schärfe – nicht trotz dieser Phase, sondern wegen jahrzehntelanger Pflege ihres Mindsets.
Kognitiver Erhalt in diesem Alter ist kein Zufall. Es ist das Ergebnis eines Lebensstils, der den Kopf als Organ genauso ernst nimmt wie Herz und Muskeln.
Die neue Kartierung zeigt vier biografische Wendepunkte: rund 9, 32, 66 und 83 Jahre.
Damit wissen wir erstmals, wann Lifestyle Interventionen besonders greifen – und wann sie verpuffen.
Es gibt keinen Moment im Leben, in dem das Gehirn nicht formbar wäre. Aber es gibt Momente, in denen es viel einfacher ist als in anderen.
Im Healthwise Podcast spreche ich regelmäßig darüber mit Wissenschaftlerinnen und Ärzten. Denn am Ende geht es nicht darum, möglichst lange zu denken – sondern möglichst klar.
Nils Behrens ist der Chief Brand Officer von Sunday Natural und Host des Podcasts HEALTHWISE. Außerdem unterrichtet der gefragte Health-Experte als Dozent an der Hochschule Fresenius. Vorher arbeitete Behrens über 12 Jahre als Chief Marketing Officer der Lanserhof Gruppe und Gastgeber des erfolgreichen „Forever Young“-Podcasts.