Vitamin D-Mangel im Herbst: Symptome erkennen und gezielt vorbeugen

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10. August 2025

Lena Sämann

  • Health

Vitamin D-Mangel im Herbst: Symptome erkennen und gezielt vorbeugen

Müdigkeit, Muskelschmerzen und häufige Erkältungen im Herbst? Diese Symptome können auf einen Vitamin D-Mangel hinweisen, der durch weniger Sonnenlicht entsteht. Entdecken Sie effektive Strategien von Ernährung bis Supplementierung, um gesund durch die dunkle Jahreszeit zu kommen

Der Herbst bringt nicht nur bunte Blätter und kühlere Temperaturen mit sich, sondern auch ein weit verbreitetes gesundheitliches Problem: den Vitamin D-Mangel. Wenn die Tage kürzer werden und die Sonnenstunden abnehmen, kann unser Körper nicht mehr ausreichend Vitamin D produzieren. Erfahren Sie, wie Sie einen Vitamin D-Mangel rechtzeitig erkennen und effektiv vorbeugen können.

Was ist Vitamin D und warum ist es so wichtig?

Vitamin D, auch als "Sonnenvitamin" bekannt, ist ein fettlösliches Vitamin, das eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit spielt. Es reguliert den Calcium- und Phosphatstoffwechsel und ist essenziell für starke Knochen und Zähne. Darüber hinaus unterstützt Vitamin D das Immunsystem, die Muskelfunktion und kann sogar die Stimmung beeinflussen.

Besonders bemerkenswert ist, dass unser Körper Vitamin D selbst produzieren kann – allerdings nur unter dem Einfluss von UV-B-Strahlung der Sonne. Diese Fähigkeit macht uns im sonnenarmen Herbst und Winter besonders anfällig für einen Mangel.

Warum entsteht Vitamin D-Mangel besonders im Herbst?

Reduzierte Sonneneinstrahlung

Ab September nehmen die Sonnenstunden drastisch ab. Die schwächere UV-B-Strahlung reicht oft nicht mehr aus, um eine ausreichende Vitamin D-Synthese in der Haut anzuregen. Selbst bei sonnigem Herbstwetter steht die Sonne zu niedrig am Himmel, um genügend UV-B-Strahlen zu liefern.

Veränderte Lebensgewohnheiten

Im Herbst verbringen wir deutlich mehr Zeit in geschlossenen Räumen. Warme Kleidung bedeckt zudem große Hautflächen, die normalerweise für die Vitamin D-Produktion zur Verfügung stehen würden.

Aufbrauchen der Sommerspeicher

Der Körper kann Vitamin D in Fett- und Muskelgewebe speichern. Diese Reserven aus den Sommermonaten sind jedoch meist bis zum Herbst aufgebraucht, besonders wenn der Sommer wenig sonnig war.

Typische Symptome eines Vitamin D-Mangels erkennen

Ein Vitamin D-Mangel entwickelt sich schleichend und wird oft übersehen, da die Symptome unspezifisch sind. Achten Sie auf folgende Warnsignale:

Körperliche Beschwerden

  • Müdigkeit und Erschöpfung: Anhaltende Energielosigkeit, die auch durch ausreichend Schlaf nicht verschwindet
  • Muskelschwäche und Muskelschmerzen: Besonders in den Beinen und im Rückenbereich
  • Knochenschmerzen: Diffuse Schmerzen in Armen, Beinen oder Rippen
  • Häufige Infekte: Geschwächtes Immunsystem führt zu vermehrten Erkältungen
  • Haarausfall: Verstärkter Haarverlust kann ein Hinweis auf Vitamin D-Mangel sein

Psychische Symptome

  • Depressive Verstimmungen: Die sogenannte "Winterdepression" steht oft im Zusammenhang mit Vitamin D-Mangel
  • Konzentrationsschwierigkeiten: Probleme beim Fokussieren und Gedächtnisstörungen
  • Reizbarkeit: Erhöhte Anfälligkeit für Stimmungsschwankungen

Langfristige Folgen

Bleibt ein Vitamin D-Mangel unbehandelt, können schwerwiegendere Probleme auftreten:

Risikogruppen: Wer ist besonders gefährdet?

Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für Vitamin D-Mangel:

  • Ältere Menschen: Die Vitamin D-Synthese in der Haut nimmt mit dem ab
  • Menschen mit dunkler Hautfarbe: Höherer Melaningehalt reduziert die UV-B-Aufnahme
  • Personen, die sich selten im Freien aufhalten: Büroangestellte, Pflegebedürftige
  • Mehrgewichtige: Vitamin D wird im Fettgewebe gespeichert und steht dem Körper weniger zur Verfügung
  • Schwangere und Stillende: Erhöhter Vitamin D-Bedarf
  • Veganer: Wenige pflanzliche Vitamin D-Quellen verfügbar

Effektive Vorbeugungsstrategien gegen Vitamin D-Mangel

1. Optimale Sonnenexposition nutzen

Auch im Herbst können Sie noch Vitamin D tanken:

  • Nutzen Sie jeden Sonnenstrahl: Verbringen Sie täglich 10-15 Minuten
  • Mittagsstunden sind am effektivsten (11:00-15:00 Uhr)
  • Gesicht, Arme und Beine sollten unbedeckt sein
  • Auf Sonnenschutz in den ersten 10-15 Minuten verzichten

2. Vitamin D-reiche Ernährung

Obwohl nur wenige Lebensmittel natürlicherweise Vitamin D enthalten, können Sie Ihre Aufnahme optimieren:

Fettreiche Fische:

  • Lachs, Makrele, Hering, Sardinen
  • 2-3 Portionen pro Woche empfohlen

Weitere Vitamin D-Quellen:

  • Eier (besonders das Eigelb)
  • Pilze (Champignons, Shiitake)
  • Angereicherte Lebensmittel (Margarine, Müsli)
  • Lebertran (traditionelle, aber sehr effektive Quelle)

3. Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll einsetzen

Wenn Sonne und Ernährung nicht ausreichen, können Supplemente hilfreich sein:

Dosierungsempfehlungen:

  • Erwachsene: 800-1000 IE täglich
  • Bei nachgewiesenem Mangel: Höhere Dosen nach ärztlicher Beratung
  • Vitamin D3 (Cholecalciferol) ist effektiver als D2

Wichtige Hinweise:

  • Fettlösliches Vitamin D sollte zu den Mahlzeiten eingenommen werden
  • Regelmäßige Kontrolle des Vitamin D-Spiegels im Blut
  • Überdosierung vermeiden (mehr als 4000 IE täglich nur unter ärztlicher Aufsicht)

4. Lebensstil anpassen

Bewegung im Freien:

  • Spaziergänge, Joggen oder Radfahren an der frischen Luft
  • Herbstwanderungen in höheren Lagen (stärkere UV-Strahlung)
  • Wintersport nutzen (Schnee reflektiert UV-Strahlen)

Wohnraumoptimierung:

  • Arbeitsplatz möglichst am Fenster einrichten
  • Helle Farben und Spiegel nutzen, um Tageslicht zu verstärken
  • Tageslichtlampen können ergänzend helfen

Vitamin D-Status überprüfen lassen

Eine professionelle Überprüfung Ihres Vitamin D-Status ist der beste Weg, um gezielt vorzubeugen:

Der 25(OH)D-Test:

  • Standardtest zur Bestimmung des Vitamin D-Spiegels
  • Optimaler Wert: 30-50 ng/ml (75-125 nmol/l)
  • Mangel: unter 20 ng/ml (50 nmol/l)
  • Test 1-2 mal jährlich empfohlen

Wann zum Arzt:

  • Bei anhaltenden Müdigkeitssymptomen
  • Häufigen Infekten
  • Knochen- oder Muskelschmerzen
  • Vor Beginn einer hochdosierten Supplementierung

Besondere Überlegungen für den Herbst

Immunsystem stärken

Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Immunfunktion. Eine ausreichende Versorgung kann helfen, das Risiko für Erkältungen und grippale Infekte zu reduzieren – besonders wichtig in der beginnenden Erkältungssaison.

Stimmung stabilisieren

Die Herbstdepression oder saisonal-affektive Störung (SAD) steht oft in direktem Zusammenhang mit Vitamin D-Mangel. Eine gezielte Vorbeugung kann die Stimmung auch in den dunkleren Monaten stabilisieren.

Knochengesundheit erhalten

Da im Herbst und Winter die natürliche Vitamin D-Produktion eingeschränkt ist, ist es besonders wichtig, die Calciumaufnahme zu unterstützen und die Knochengesundheit zu erhalten.

Fazit: Proaktiv handeln für bessere Gesundheit

Vitamin D-Mangel im Herbst ist ein weit verbreitetes, aber vermeidbares Problem. Durch die Kombination aus bewusster Sonnenexposition, Vitamin D-reicher Ernährung und gegebenenfalls sinnvoller Supplementierung können Sie Ihre Gesundheit auch in den dunkleren Monaten optimal unterstützen.

Beginnen Sie am besten schon jetzt mit der Vorbeugung – Ihr Körper wird es Ihnen mit mehr Energie, besserer Stimmung und einem stärkeren Immunsystem danken. Bei anhaltenden Symptomen oder Unsicherheiten bezüglich der optimalen Dosierung sollten Sie jedoch immer professionellen medizinischen Rat einholen.

Denken Sie daran: Eine ausgewogene Herangehensweise mit regelmäßiger Kontrolle des Vitamin D-Spiegels ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Vorbeugung. So können Sie gestärkt und gesund durch die Herbst- und Wintermonate kommen.


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