
© Adobe Stock
29. Oktober 2025
Birgitta Dunckel
Flexitarier essen überwiegend pflanzlich, verzichten aber nicht komplett auf Fleisch. Warum dieser entspannte Ernährungstrend 2026 boomt und wie der Einstieg gelingt – alle Infos hier!
Der Flexitarismus gilt als wichtiger Ernährungstrend für das Jahr 2026. Denn immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihren Fleischkonsum zu reduzieren, ohne vollständig Vegetarier oder Veganer zu werden. Flexitarier setzen vor allem auf eine pflanzenbasierte Ernährung, die reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Nüssen ist, aber eben auch gelegentlich durch Fleisch oder Fisch in hochwertiger Qualität ergänzt wird.
Flexitarismus ist Ausdruck eines gesellschaftlichen Wandels hin zu mehr Gesundheit, Nachhaltigkeit und Selbstbestimmung.
Der Begriff Flexitarier setzt sich aus „flexibel“ und „Vegetarier“ zusammen. Flexitarische Ernährung bedeutet, dass tierische Produkte nicht vollständig vom Speiseplan gestrichen werden, ihr Anteil jedoch deutlich sinkt. Während Vegetarier ganz auf Fleisch und Fisch verzichten, essen Flexitarier es bewusst nur gelegentlich – zum Beispiel an zwei bis drei Tagen pro Woche oder zu besonderen Anlässen.
Für viele Menschen ist dies ein praktikabler Weg, um weniger Fleisch zu essen, aber nicht verzichten zu müssen. So entsteht eine Form der Ernährung, die alltagstauglich bleibt und gleichzeitig positive Effekte auf Körper und Umwelt hat.
Der „Trendreport Ernährung 2025“, herausgegeben von Nutrition Hub in Zusammenarbeit mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), der Dr. Rainer-Wild-Stiftung, EIT Food Region West und der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn, zeigt klar: Flexitarismus ist die Ernährungsform mit dem größten Wachstumspotenzial. 82 Prozent der befragten Experten sehen den Trend weiterhin im Aufschwung. Dabei zeichnet sich ab, dass es um eine genussvolle Evolution geht. Statt strenger Verbote setzen immer mehr Menschen auf einen entspannten Mix: viel Pflanzliches, aber auch mal ein Stück Fleisch – ganz ohne schlechtes Gewissen.
• Gesundheitsaspekte
• Nachhaltigkeit
• Tierschutz
• Soziale Akzeptanz
Flexitarier profitieren von den Nährstoffen pflanzlicher Lebensmittel wie Ballaststoffen, Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken. Gleichzeitig erlaubt der Flexitarismus, durch Fisch oder Fleisch in moderaten Mengen weiterhin wichtige Nährstoffe wie Eisen, Zink oder Omega-3-Fettsäuren aufzunehmen.
Studien zeigen, dass Menschen mit einem hohen Anteil pflanzlicher Kost ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes und bestimmte Krebsarten haben. Das Körpergewicht lässt sich oft leichter regulieren, da pflanzliche Lebensmittel bei gleicher Sättigung häufig weniger Kalorien enthalten. Der gelegentliche Fleischkonsum stellt dabei sicher, dass wichtige Nährstoffe wie Vitamin B12 und Eisen gut verfügbar bleiben – ein Vorteil gegenüber streng veganer Ernährung.
Ein wesentlicher Grund, warum immer mehr Menschen Flexitarier werden, ist die Sorge um die Umwelt. Fleischproduktion gehört zu den größten Treibern von Treibhausgasemissionen, Flächenverbrauch und Wasserverschmutzung. Wer Fleisch reduziert, trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu senken und Ressourcen zu schonen.
Viele Flexitarier wenden sich bewusst gegen die Massentierhaltung. Sie kaufen Fleisch seltener, achten dafür stärker auf Qualität, Herkunft und artgerechte Haltung. So wird der Konsum nicht nur gesünder, sondern auch ethisch verantwortungsvoller.
Im Vergleich zu einer rein vegetarischen Ernährung bleibt die Flexibilität erhalten, was den Übergang leichter macht.
Im Gegensatz zu den Vegetariern sind die Flexitarier hierzulande (noch) wenig bekannt. Trotzdem sind sehr viele Menschen – oft ohne es zu wissen – Flexitarier. Laut einer im Auftrag des Vegetarierbundes Deutschland (VEBU) durchgeführten Forsa-Studie gibt es in Deutschland rund 42 Millionen Teilzeitvegetarier. Definiert wurden die Flexitarier bei dieser Umfrage als Personen mit einem Fleischverzicht an mindestens drei Tagen pro Woche.
Damit bilden Flexitarier die größte Gruppe innerhalb der modernen Ernährungstrends. Besonders Frauen und die Altersgruppe der Unter-30-Jährigen ernähren sich häufiger flexitarisch. Die Lebensmittelindustrie reagiert entsprechend: Supermärkte, Restaurants und Start-ups entwickeln immer mehr Angebote speziell für Teilzeit-Vegetarier, von kreativen Gemüsegerichten bis zu innovativen Fleischalternativen.
Der Einstieg in den Ernährungstrend 2025 ist einfach. Wer flexitarisch essen möchte, kann diese Schritte gehen:
1. Fleischfreie Tage einplanen: Schon drei Tage pro Woche ohne Fleisch genügen, um als Flexitarier zu gelten.
2. Qualität statt Quantität: Wenn Fleisch, dann in Bio-Qualität, regional und aus artgerechter Haltung.
3. Pflanzenbasierte Vielfalt nutzen: Hülsenfrüchte, Nüsse, Vollkornprodukte und Gemüse bilden die Basis der Ernährung.
4. Bewusst genießen: Fleisch wird zum besonderen Highlight, nicht zum Alltagsprodukt.