Trotz großer medizinischer Fortschritte in den letzten Jahren zählt Hautkrebs immer noch zu den häufigsten Tumorerkrankungen in Deutschland, und die Zahl der Erkrankungen steigt leider weiterhin an. Laut den neuesten Daten des Krebsregisters Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten 10 Jahren auf jährlich knapp 308.000 verdoppelt. Diese Zunahme betrifft alle Bereiche, sowohl den hellen als auch den schwarzen Hautkrebs. Neben einer genetischen Vorbelastung stellt die UV-Strahlung den größten Risikofaktor für Hautkrebs dar.
Frühzeitig erkannt, ist Hautkrebs meist sehr gut heilbar. Deshalb spielen regelmäßige Selbstkontrollen und Haut-Checks beim Dermatologen eine wichtige Rolle spielen.
Nach der sogenannten ABCDE-Regel kann man selbst Pigmentmale beobachten und mögliche Veränderungen feststellen. Hierbei steht A für Asymmetrie (ein Melanom hat typischerweise eine unregelmäßige Form), B für Begrenzung (der Rand eines Males ist nicht mehr regelmäßig). Hat sich das Pigmentmal in der Farbe verändert, greift die C-Regel (Colour); wird der Durchmesser (D) größer als zwei Millimeter, sollte man einen Arzt aufsuchen, und ist die Oberfläche zum Beispiel rau oder schuppend, dann hat sich die Erhabenheit (E) verändert.
Der Dermatologe kann mithilfe eines Hautkrebs-Screenings mögliche Veränderungen diagnostizieren. Für die Früherkennung von malignen Hauttumoren (z. B. Basalzellkarzinom) wird meist das nichtinvasive Untersuchungsverfahren Dermatoskopie eingesetzt. Mit einer speziellen Lupe, dem Dermatoskop, lassen sich Hautveränderungen um das Zehnfache vergrößern und auch tiefere Hautschichten begutachten. Dies ermöglicht eine genauere Diagnose.
Zusätzlich stehen dem Arzt auch computerassoziierte Check-ups zur Verfügung: Im Rahmen der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen fertigt der Mediziner eine Nahaufnahme verdächtiger Male an und vergleicht sie mit vorherigen Aufnahmen, um verdächtige Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Spezielle Software-Analyseprogramme werten diese Befunde aus. Damit auch nichts übersehen wird, untersucht der Arzt die Haut des gesamten Körpers, also auch die Kopfhaut oder den Intimbereich.
Entdeckt der Facharzt eine mögliche pathologische Hautveränderung, kann er eine kleine Hautprobe (Biopsie) entnehmen, um diese im Labor untersuchen zu lassen. Häufig kann ein Hautkrebsverdacht auf diese Weise ausgeschlossen werden. Bestätigt sich jedoch der Verdacht, beginnt der Dermatologe mit einer individuell passenden Behandlung. Bei Verdacht auf ein Melanom wird die betroffene Hautveränderung jedoch sofort chirurgisch entfernt.