Magnesium L-Threonat - verbessert der gehypte Mineralstoff wirklich den Schlaf?

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Magnesium kann überaktive Nervenzellen beruhigen und die Schlafbereitschaft fördern

23. Juli 2025

Jana Ackermann

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Magnesium L-Threonat - verbessert der gehypte Mineralstoff wirklich den Schlaf?

Wer schlecht schläft, merkt das oft nicht nur nachts, sondern vor allem am nächsten Tag: Konzentrationsschwierigkeiten, Stimmungstiefs und Energiemangel sind typische Begleiter von Schlafproblemen. Für einen spürbar besseren Schlaf wird in den USA aktuell eine spezielle Form des Mineralstoffs hochgelobt: Magnesium L-Threonat. Was steckt dahinter – und wie wirkt es?

Magnesium gilt längst als essenzieller Allrounder im menschlichen Organismus – unerlässlich für Muskelfunktion, Zellenergie und über 600 enzymatische Reaktionen. Doch eine besondere Verbindung rückt zunehmend in den Fokus der Neurowissenschaft: Magnesium L-Threonat (MgT). Anders als herkömmliche Magnesiumverbindungen soll diese Form die Blut-Hirn-Schranke besonders effizient überwinden – und entfaltet dort ihr Potenzial in Bereichen wie Schlaf, Stressregulation und kognitiver Leistungsfähigkeit.


„Die Kombination aus Magnesium und der organischen Verbindung L-Threonat ermöglicht eine außergewöhnlich gute Aufnahme im zentralen Nervensystem“, erklärt auch Markus Schauer, Ernährungswissenschaftler und Gründer von VerticalMedTyrol, im Rahmen des „Spring Reads“ von Sunday Natural. „Das ist entscheidend, denn viele gängige Magnesiumformen wie Magnesiumcitrat oder -oxid werden vom Gehirn nur in begrenztem Maße aufgenommen.“ Neuere Studien bestätigen: Magnesium L-Threonat kann die Magnesiumkonzentration im Gehirn deutlich steigern – mit potenziellen Effekten auf Gedächtnis, neuronale Plastizität und emotionale Resilienz.

Wie Magnesium den Schlaf verbessern kann

Magnesium ist direkt an der Regulation des GABA-Stoffwechsels beteiligt – dem wichtigsten hemmenden Neurotransmittersystem des Gehirns. Es beruhigt überaktive Nervenzellen, fördert die Schlafbereitschaft und kann dabei helfen, schneller zur Ruhe zu kommen. Zusätzlich moduliert es NMDA-Rezeptoren und den Calcium-Haushalt in den Nervenzellen – Prozesse, die bei innerer Unruhe und Einschlafproblemen häufig gestört sind.


Eine aktuelle randomisierte Doppelblindstudie mit 80 Erwachsenen liefert konkrete Einblicke: Über 21 Tage hinweg nahmen die Teilnehmenden entweder täglich 1 g Magnesium L-Threonat oder ein Placebo ein. Die MgT-Gruppe zeigte signifikante Verbesserungen bei REM- und Tiefschlafphasen, kürzere Einschlafzeiten sowie ein insgesamt höheres subjektives Ruhe-Empfinden. Die Tagesform profitierte ebenfalls: Die Proband:innen fühlten sich wacher, emotional stabiler und konnten sich besser konzentrieren. Gemessen wurden diese Parameter objektiv via Oura Ring, der unter anderem die Herzfrequenzvariabilität und Schlafarchitektur erfasst.

Für wen ist Magnesium L-Threonat geeignet?

Schauer empfiehlt die Verbindung vor allem Menschen, die kognitiv stark gefordert sind, chronisch gestresst sind oder ihren Schlaf gezielt verbessern möchten. Auch als neuroprotektive Maßnahme gewinnt MgT an Bedeutung – etwa bei genetischer Prädisposition für neurodegenerative Erkrankungen. Präklinische Studien deuten darauf hin, dass Magnesium L-Threonat die Aggregation von Beta-Amyloid-Peptiden modulieren und somit eine Rolle in der Prävention kognitiver Abbauprozesse spielen könnte.


Die in Studien verwendete Dosierung liegt bei etwa 1,5 bis 2 g pro Tag, was rund 144–200 mg elementarem Magnesium entspricht. Am besten wird es abends eingenommen, um die schlaffördernden Effekte optimal zu unterstützen. Ein weiterer Vorteil: Magnesium L-Threonat gilt als besonders gut verträglich, auch bei sensiblen Personen. Im Gegensatz zu anderen Magnesiumformen führt es seltener zu Nebenwirkungen wie Durchfall oder Blähungen.


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