Wie erkennt man ADHS und wie lässt es sich behandeln?
ADHS zählt in Deutschland mit einer Häufigkeit von etwa 5 Prozent zu den häufigsten psychischen Störungen in der Kindheit. Etwa zwei Drittel der im Kindesalter Betroffenen weisen auch als Erwachsene noch ADHS-Symptome auf. Im Erwachsenenalter kommt es allerdings häufig zu einer Veränderung der Symptome.
Zu den Kernsymptomen gehören verminderte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, innere und motorische Unruhe, geringes Selbstwertgefühl, starke Gefühls- und Stimmungsschwankungen, aber auch Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen. Oft versuchen Betroffene, durch „Selbstmedikation“ die Symptome in den Griff zu bekommen. Dies kann zu Suchtverhalten führen und beispielsweise Alkoholmissbrauch oder Kettenrauchen fördern.
Doch auch übermäßiges Einkaufen und Spielsucht können die Folge sein und sich bedrohlich auf die finanzielle Situation auswirken. Riskantes Verhalten, etwa im Straßenverkehr, kann eine weitere mögliche Folge sein. Häufig gehen auch Begleiterkrankungen, insbesondere Depressionen und Angststörungen sowie Suchterkrankungen, damit einher. Die Grenzen zwischen psychischen Störungen sind häufig fließend.
Die Diagnose wird durch ein ausführliches Anamnesegespräch gestellt, unter Zuhilfenahme mehrerer testpsychologischer Fragebögen und Auswertung von Bewertungen aus der Kindheit und Jugend, wie zum Beispiel Schulzeugnissen.
Das Behandlungskonzept ist multimodal und besteht aus verschiedenen Ansätzen. Ziel ist das Erlernen von schnell anwendbaren Techniken, die im Alltag beim Herunterfahren und der Stressbewältigung, beim Reduzieren der Ablenkbarkeit sowie bei der Lösung von Problemen helfen.
Die Therapie der Wahl bei einer moderaten bis schweren Symptomausprägung stellt eine Medikation mit Stimulantien dar, unterstützt durch Psychotherapie, Soziotherapie und Coaching. Auch der Besuch von Selbsthilfegruppen kann eine große Unterstützung darstellen.
Sie suchen Hilfe bei der Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)? Kontaktieren Sie die Fachärzt:innen für psychische Gesundheit des Premium Medical Circle.
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