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Hormonmangel

Ein Hormonmangel (Hypophyseninsuffizienz) entsteht, wenn die Hypophyse durch einen Tumor, eine Entzündung, eine Operation, eine Blutung oder eine Strahlentherapie geschädigt wird. Dann werden wichtige Hormone wie Wachstumshormone (wichtig für die Fortpflanzung) oder ADH (regelt den Wasserhaushalt) nicht mehr in ausreichender Menge produziert. Die Symptome richten sich nach dem jeweils betroffenen Hormon und reichen von Müdigkeit, Antriebslosigkeit und niedrigem Blutdruck bis hin zu ungewolltem Gewichtsverlust oder Zyklusstörungen.  

Diagnose und Behandlung von Hormonmangel

Die Diagnose erfolgt durch Bluttests, bei denen die Konzentration verschiedener Hormone gemessen wird, sowie durch Bildgebung wie MRT oder CT, um die Hypophyse und mögliche Tumoren darzustellen. Funktionstests können zusätzlich helfen, die Aktivität der Hypophyse genau einzuschätzen.  

Die Behandlung richtet sich dann nach der Art der Erkrankung. Sogenannte Prolaktinome (gutartige Tumoren) werden meist zuerst medikamentös mit Dopaminagonisten behandelt, die das Tumorwachstum stoppen und den Hormonspiegel normalisieren. Andere hormonproduzierende oder große nicht-produzierende Tumoren werden oft operativ entfernt, meist durch eine minimalinvasive Nasenoperation (transsphenoidaler Zugang). Falls eine Operation nicht erfolgreich ist oder nicht möglich sein sollte, können Bestrahlung oder spezielle Medikamente eingesetzt werden. Liegt ein Hormonmangel vor, müssen die fehlenden Hormone dauerhaft als Tabletten oder Spritzen ersetzt werden. Dazu zählen etwa Schilddrüsenhormone, Kortison, Wachstumshormone und Sexualhormone.