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20. Juni 2025
Lena Sämann
Extreme Hitze ist eine Belastung für den Körper. Hier erfahren Sie, wie Sie Hitzekrankheiten erkennen und vermeiden, warum die richtige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr wichtig ist und wie Sie Wohnung und Arbeitsplatz kühl halten
Hohe Temperaturen stellen den menschlichen Organismus vor große Herausforderungen. Bei Hitze über 30 Grad Celsius muss der Körper verstärkt arbeiten, um seine Kerntemperatur von 37 Grad zu halten. Schwitzen, erweiterte Blutgefäße und eine erhöhte Herzfrequenz sind natürliche Kühlmechanismen, die jedoch zu Erschöpfung und Kreislaufproblemen führen können.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen oder Diabetes. Diese Risikogruppen sollten bei Hitzewellen besondere Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Hitzeerschöpfung entsteht durch übermäßigen Flüssigkeits- und Salzverlust. Typische Symptome sind:
Bei ersten Anzeichen sollten Betroffene sofort in den Schatten, kühle Getränke zu sich nehmen und den Körper mit feuchten Tüchern kühlen.
Ein Hitzschlag ist lebensbedrohlich und erfordert sofortige ärztliche Behandlung. Warnsignale sind:
Bei Verdacht auf Hitzschlag muss umgehend der Notarzt gerufen werden.
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Stilles oder kohlensäurearmes Wasser sind ideal bei Hitze
An heißen Tagen sollten Erwachsene mindestens 2,5 bis 3 Liter Flüssigkeit täglich trinken – deutlich mehr als die üblichen 1,5 Liter. Ideale Getränke sind:
Alkohol und koffeinhaltige Getränke verstärken die Dehydration und sollten gemieden werden. Eiskalte Getränke belasten den Kreislauf unnötig und können Magenbeschwerden verursachen. Lauwarme Getränke sind bekömmlicher und helfen dem Körper bei der Temperaturregulation.
Bei Hitze sollte die Ernährung auf leicht verdauliche, wasserreiche Lebensmittel umgestellt werden:
Obst und Gemüse: Wassermelone, Gurken, Tomaten und Salate liefern Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Sie enthalten natürliche Elektrolyte und kühlen den Körper von innen.
Kleine Portionen: Statt drei großer Mahlzeiten sind fünf kleine Portionen über den Tag verteilt besser verträglich. Schwere, fettreiche Speisen belasten den Organismus zusätzlich.
Mineralstoffausgleich: Salzige Snacks wie Salzstangen oder eine Prise Salz im Wasser gleichen den Natriumverlust durchs Schwitzen aus.
Die Hauptmahlzeiten sollten in die kühleren Morgenstunden oder den Abend verlegt werden. Warme Speisen am Mittag erhöhen die Körpertemperatur unnötig.
Helle, weite Kleidung aus atmungsaktiven Naturmaterialien wie Baumwolle oder Leinen schützt vor Überhitzung. Dunkle Farben absorbieren Wärme und sollten vermieden werden. Eine Kopfbedeckung schützt vor direkter Sonneneinstrahlung und beugt Sonnenstich vor.
UV-Strahlung ist bei hohen Temperaturen besonders intensiv. Ein Sonnenschutzmittel mit mindestens LSF 30 sollte alle zwei Stunden neu aufgetragen werden. Sonnenbrille und Schatten zwischen 11 und 16 Uhr sind zusätzlich wichtig.
Früh morgens und spät abends lüften, wenn die Außentemperatur niedriger ist. Tagsüber sollten Fenster und Rollläden geschlossen bleiben. Feuchte Handtücher vor den Fenstern oder ein mit Wasser gefülltes Gefäß können die Raumtemperatur senken.
Ein kühles Schlafzimmer ist essentiell für erholsamen Schlaf. Dünne Bettwäsche aus Baumwolle, ein kühles Fußbad vor dem Schlafengehen und ein Ventilator können helfen. Feuchte Tücher auf Stirn und Handgelenken kühlen den Körper zusätzlich.
Intensive körperliche Betätigung sollte in die frühen Morgenstunden oder den späten Abend verlegt werden. Zwischen 11 und 16 Uhr ist das Risiko für Hitzekrankheiten am höchsten. Wassersport und Schwimmen sind ideale Alternativen an heißen Tagen.
Bei Schwindel, Übelkeit oder starker Erschöpfung muss jede Aktivität sofort beendet werden. Der Körper zeigt durch diese Symptome, dass er an seine Grenzen stößt.
Kinder können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene. Sie sollten niemals in Fahrzeugen zurückgelassen werden und brauchen häufige Flüssigkeitszufuhr. Planschbecken und feuchte Kleidung helfen bei der Abkühlung.
Ältere Menschen haben oft ein vermindertes Durstgefühl und schwitzen weniger. Regelmäßige Kontrolle der Trinkmenge und Aufenthalt in klimatisierten Räumen sind wichtig. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten ihre Medikamenteneinnahme mit dem Arzt besprechen.
Bei anhaltenden Beschwerden, hohem Fieber, Bewusstseinsstörungen oder Krämpfen ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich. Hitzschlag und schwere Hitzeerschöpfung sind medizinische Notfälle.
Die Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen nimmt durch den Klimawandel zu. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig über Hitzeschutzmaßnahmen zu informieren und diese konsequent umzusetzen. Wettervorhersagen und Hitzewarnungen der Behörden sollten ernst genommen werden.
Der richtige Umgang mit Hitze schützt vor gesundheitlichen Problemen und ermöglicht es, auch extreme Temperaturen gut zu überstehen. Ausreichend trinken, angepasste Kleidung, Vermeidung der Mittagshitze und das Erkennen von Warnsignalen sind die wichtigsten Säulen der Hitzeprävention.
Wer diese Tipps befolgt und auf seinen Körper hört, kann auch bei hohen Temperaturen gesund und aktiv bleiben. Bei Risikogruppen und ersten Anzeichen von Hitzekrankheiten sollte jedoch nicht gezögert werden, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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