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Schilddrüsenüberfunktion

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) werden zu viele Schilddrüsenhormone gebildet, was zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels führt. Häufige Ursachen sind der Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung mit stimulierenden Antikörpern gegen die Schilddrüse, sowie die sogenannten autonomen Adenome oder „heißen Knoten“, die unabhängig von der körpereigenen Steuerung Hormone produzieren. Zu den klassischen Symptomen gehören unter anderem Nervosität, Schlaflosigkeit, starkes Schwitzen, ein schneller Puls oder Herzrasen, Gewichtsverlust trotz normalem Appetit oder Wärmeintoleranz. Bei Morbus Basedow kann zusätzlich eine sogenannte endokrine Orbitopathie mit hervortretenden, entzündeten Augen auftreten. 

Diagnose und Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion

Zur Diagnose werden – ähnlich wie bei der Unterfunktion – die Hormonwerte TSH, fT3 und fT4 im Blut bestimmt. Ein sehr niedriger TSH-Wert bei erhöhten Schilddrüsenhormonen weist auf eine Überfunktion hin. Ein Schilddrüsenultraschall kann zusätzlich Veränderungen im Gewebe zeigen, und eine Szintigrafie hilft dabei, zwischen „heißen“ und „kalten“ Knoten zu unterscheiden.

Die Behandlung der Überfunktion richtet sich dann nach der Ursache: Bei Morbus Basedow erfolgt zunächst meist eine medikamentöse Therapie mit sogenannten Thyreostatika, die die Hormonproduktion hemmen. Bleibt die Erkrankung bestehen oder treten Rückfälle auf, kann eine definitive Therapie durch Radiojodbehandlung oder eine operative Entfernung der Schilddrüse erfolgen. Bei autonomen Knoten ist häufig direkt eine Radiojodtherapie oder Operation angezeigt.  

Sowohl bei Unter- als auch bei Überfunktionen der Schilddrüse ist eine regelmäßige Kontrolle der Hormonwerte und eine engmaschige Betreuung wichtig, um die Therapie optimal anzupassen und langfristige Komplikationen zu vermeiden.