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Diabetes mellitus Typ 2 ist die weltweit häufigste Form der Zuckerkrankheit. Sie entsteht durch eine Kombination aus Insulinresistenz – das heißt, die Körperzellen sprechen nicht mehr ausreichend auf das Hormon Insulin an – und einer gestörten Insulinsekretion in der Bauchspeicheldrüse. Insulin sorgt normalerweise dafür, das Zucker aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird, wo er als Energiequelle dient. Bei Typ-2-Diabetes gelingt dies nur unzureichend, wodurch der dauerhaft erhöht bleibt.
Zu Hauptursachen zählen eine genetische Veranlagung, Übergewicht – insbesondere viszerales Fettgewebe im Bauchraum –, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung. Auch Stress, Schlafmangel und bestimmte Medikamente können das Risiko erhöhen. Typ-2-Diabetes entwickelt sich meist schleichend über viele Jahre und bleibt lange unbemerkt. Die Symptome sind oft unspezifisch oder fehlen ganz. Mögliche Anzeichen sind vermehrter Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, verschwommenes Sehen, schlechte Wundheilung, wiederkehrende Infekte oder eine allgemeine Leistungsminderung. Häufig wird die Erkrankung erst durch Routineuntersuchungen oder im Rahmen der Diagnostik von Folgeerkrankungen entdeckt.
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch die Bestimmung des Nüchternblutzuckers, des HbA1c-Wertes (Langzeitblutzucker) oder mittels eines oralen Glukosetoleranztests (OGTT). Die Behandlung zielt darauf ab, den Blutzucker langfristig in einem gesunden Bereich zu halten und das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren.
Grundlage jeder Therapie sind Veränderungen des Lebensstils wie Gewichtsreduktion, gesunde Ernährung mit einem geringen Anteil an einfachen Zuckern und gesättigten Fetten sowie regelmäßige körperliche Aktivität. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kommen blutzuckersenkende Medikamente zum Einsatz. Gleichzeitig oder in weiteren Stadien können zusätzliche orale Antidiabetika, GLP-1-Analoga oder auch Insulin notwendig werden.
Die Therapie wird individuell angepasst und orientiert sich an Alter, Begleiterkrankungen und Lebenssituation der Betroffenen. Eine enge ärztliche Begleitung, strukturierte Schulungen und regelmäßige Verlaufskontrollen sind entscheidend, um Spätfolgen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- oder Augenschäden sowie das diabetische Fußsyndrom zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.