24. Februar 2025
Juliane Diesner
Content Creatorin Juliane Diesner (@styleshiver) hat die Morgenroutine von Bryan Johnson getestet – dem Tech-Unternehmer, der den Alterungsprozess signifikant verlangsamen möchte: Von seinen täglichen Longevity-Supplements bis zum Schlafregime
Kaum jemand spaltet die Gemüter in der Longevity-Szene so sehr wie Bryan Johnson . Die einen verehren ihn fast wie einen Guru und sind davon überzeugt, dass dieser Mann die Welt verändern kann und seine Protokolle eine wichtige Rolle in der Altersforschung spielen werden. Aus seinem Slogan “Don’t die” hat sich fast eine Art Lifestyle-Mantra entwickelt.
Andere wiederum stempeln ihn als reichen Spinner ab und behaupten, dass seine Experimente wenn überhaupt ihm, aber weniger der Menschheit von Nutzen seien und schon gar keine wissenschaftlich verwertbaren Ergebnisse liefern würden.
Fakt ist, dass Bryan Johnson der wohl genauestens untersuchte und meist vermessene Mensch der Welt ist. Die Daten und Protokolle aus seinem Projekt “Blueprint” stellt er regelmäßig online zur Einsicht zur Verfügung. Daraus geht auch hervor, dass er das Herz eines 18-jährigen hat und er im Gegensatz zu durchschnittlichen Menschen nur mit einem Tempo von 0.69 altert, das heißt, in 365 Tagen altert sein Körper nur um 251.
Da seine exakte Morning-Routine online einsehbar ist, dachte ich, verlebe ich doch selbst einfach mal einen Morgen à la Bryan Johnson.
Bryan wacht jeden Morgen ohne Alarm um 5.30 Uhr auf. Das ist, um ganz ehrlich zu sein, nicht ganz so meine Zeit. Und schon gar nicht im tiefen Hamburger Winter! Hier habe ich also geschwankt zwischen Aufstehen um 5.30 Uhr mit Alarm oder Aufstehen ohne Alarm und durch mein natürliches Aufwachen, wodurch 5.30 Uhr ein wenig unrealistisch wurde.
Da Schlaf ja bekanntlich Bryan’s Priorität Nummer 1 ist, entschied ich mich letztendlich für die zweite Variante und bin von alleine um 6.30 Uhr aufgewacht ( lassen wir mal so durchgehen). Nach einer fünfminütigen Mediation mit Atemübung checke ich als erstes meine Sleep Stats, die gar nicht mal so schlecht aussehen. Bryan wäre bestimmt stolz!
Juliane Diesner: „Diese Produkte benutze ich für meine Skincare-Routine“
Jetzt stellt er sich ein paar Minuten vor eine Tageslichtlampe, die ich leider nicht habe, aber stattdessen mache ich später meine Rotlichttherapie, was einen ähnlichen Effekt und weitere zusätzliche Nutzen hat. Also gehe ich direkt über zum nächsten Schritt:
Wie wichtig die orale Hygiene für den gesamten Organismus ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Wir können nicht nur Karies vorbeugen, sondern schützen den Körper auch vor chronischen Entzündungen, die über lange Sicht das Immunsystem schwächen und zu ernsthaften Erkrankungen führen können. Ich nutze an diesem Morgen meine elektrische Zahnbürste, Zahnseide und einen Zungenreiniger, den ich ohnehin jeden Morgen verwende.
Als nächstes gehen wir zur Skincare über. Das ist ohnehin schon ein etwas längerer Prozess bei mir jeden Morgen. Bryan ist da fast ein wenig unkomplizierter. Er wäscht sein Gesicht und nutzt ein Vitamin-C Serum, sowie einen relativ gewöhnlichen Moisturizer und Sonnenschutz. Pretty simple und wahrscheinlich der einzige Schritt in der Morgenroutine à la Bryan Johnson, der schneller geht als sonst bei mir. Da layere ich nämlich gern mal das ein oder andere Serum.
„Ich entscheide mich für eine Reformer-Pilates Class, weil es das Workout ist, was mir wirklich Spaß macht“
Vor seinem Workout mixt sich Bryan einen Drink aus Collagen und seinem Blueprint Longevity-Mix, der unter anderen L-Lysin, L-Theanin und aus Gluthation besteht. Habe ich alles einzeln da und mixe mir das mit dem Collagen zusammen. Dazu gibt es noch einen Shot aus nativem hochwertigen Olivenöl und Zitronensaft.
Der Punkt, mit dem ich mich, um ehrlich zu sein, am schwersten tue. Ich esse normalerweise immer etwas vor jedem Workout und weiß auch, das dies für mich als Frau besser für die Hormone ist, aber wir wollen ja heute bei Bryan’s Morgen-Routine bleiben.
Er macht eine Mischung aus Kardio- und Krafttraining und das jeden Morgen für 60-90 Minuten. Ich entscheide mich für eine Reformer-Pilates Class, weil es das Workout ist, was mir wirklich Spaß macht (und unter uns, nicht zu viel Ausdauer mit meinem leeren Magen, sondern etwas schonenderes low impact Training bedeutet).
Das Superfood-Frühstück von Bryan beinhaltet unter anderem Macadamia-Nüsse, Walnüsse, Chia-Samen, Leinsamen, eine 1/4 Paranuss, Kakaopulver, Kirschen, Beeren und Manuka-Honig. Ich mache mir ein Porridge und füge alle Nüsse und sonstige Zutaten, die auch im Nutty-Pudding zu finden sind, hinzu. Sehr lecker muss ich sagen. Dieses Rezept werde ich ab jetzt bestimmt öfter mal machen.
Lesen Sie hier: Juliane Diesner über ihre Detox-Hacks
Bryan nimmt ja bekanntlich über 100 Supplements am Tag, was ich so nicht ganz umsetzen will und kann. Jedoch nehme einige Dinge, die auch auf seinem Blueprint-Plan stehen. Also nehme ich nach dem Frühstück wie immer mein Vitamin C, DHEA, Lysin & Vitamin D. Alles natürlich auch Supplements, die auf Bryan’s Liste stehen.
Juliane Diesner: Ich versuche mich jeden für 10 Minuten vor mein Rotlicht-Panel zu setzen.“
Bevor es mit der Arbeit losgeht, macht Bryan meist noch einen zehnminütigen Walk und stellt sich vor seine Rotlichtstrahler (er hat natürlich Rotlichtherapie für den ganzen Körper). Ich setze mich also vor mein kleines Rotlicht-Panel für 10 Minuten. Das versuche ich ohnehin jeden Tag zu machen und ich merke wirklich einen Unterschied bei meiner Hautqualität.
Nach dieser doch eher sehr langen Morgen-Routine, startet nun der Work-Flow, wie Bryan es nennt. Bis zu diesem Zeitpunkt versucht er, nicht sein Social Media, Mails etc. zu kontrollieren, was ich sehr gut finde und woran wahrscheinlich jeder von uns, oder zumindest ich noch arbeiten könnte. Nicht als erstes am Morgen zu seinem Handy zu greifen und wahllos durch Instagram oder TikTok zu scrollen, tut in jedem Fall gut.
Man muss im Fall von Bryan Johnson’s Morgen-Routine tatsächlich realistisch bleiben. Welcher Mensch hat schon Zeit für diese ganzen Steps vor der Arbeit? Klar, wenn man wie er um 5.30 Uhr aufsteht, ist es eventuell machbar, ich wäre dafür jedoch nicht so ganz die geeignete Kandidatin.
Was mir definitiv nicht gefällt, ist das Workout auf leeren Magen. Ich fühle mich einfach wohler und auch generell kräftiger, wenn ich mit etwas Abstand ein proteinreiches Frühstück vor dem Sport zu mir genommen habe.
Der Nutty Pudding und das vermeiden von Social Media am Morgen bis kurz vor dem Arbeitsbeginn finde ich persönlich super und würde ich so beibehalten, beziehungsweise macht der Nutty Pudding meinem Avocado-Brot ernsthafte Konkurrenz.
Ob man mit dieser Morgen-Routine nun mindestens 100 Jahre alt wird, wer weiß. Das allgemeine Wellbeing hat sie in meinem Fall definitiv unterstützt und das ist ja in jedem Fall auch schon sehr viel wert.