Das Bauchfell (Peritoneum) ist ein etwa zwei Quadratmeter großer, sehr dünner Überzug der inneren Bauchwand sowie der inneren Organe. Es wird in das parietale (die Bauchwand bedeckend) und in das viszerale Peritoneum (die Bauchorgane bedeckend) unterteilt. Seine Funktion besteht darin, das Gleiten der inneren Organe untereinander zu ermöglichen und so z. B. die Darmbewegung oder die Atmung (Zwerchfell) zu ermöglichen. Außerdem spielt das Bauchfell eine entscheidende Rolle bei weiteren wichtigen Prozessen, wie der Regulation von Entzündungsprozessen.
Peritonealkarzinose
Es wird zwischen bauchfelleigenen (primären) Tumoren und Absiedelungen (Metastasen) in oder auf das Peritoneum unterschieden. Wenn der Tumor eines Bauchorgans, z. B. des Dickdarms, in das Bauchfell gestreut hat, spricht man von Peritonealkarzinose. Diese zeigt sich typischerweise als grobknotiger oder kleinknotiger Befall der inneren Bauchwand oder des ganzen Bauchraums.
Therapie: Wenn eine operative Therapie sinnvoll und technisch möglich erscheint, erfolgt die chirurgische Entfernung des befallenen Peritoneums und eine Chemotherapie-Spülung des Bauchraums mit angewärmtem Chemotherapeutikum (sog. hypertherme intraperitoneale Chemotherapie – HIPEC). Durch die Erwärmung der Lösung auf 43 °C wird der toxische Effekt auf die Tumorzellen verstärkt und die Eindringtiefe ins Gewebe erhöht. Bis vor einigen Jahren galt die Diagnose einer Peritonealkarzinose als Endstadium der Erkrankung. Heute kann durch Chirurgie und HIPEC eine deutlich längere Überlebenszeit – in einigen Fällen sogar Heilung – erreicht werden.
Unser Magazin für Health, Wellbeing und Lifestyle